Zu den Auswirkungen und Perspektiven der Coronapandemie auf den Sport
Zu den Auswirkungen und Perspektiven der Coronapandemie auf den Sport lud der Innen- und Rechtsausschuss am 10. März 2021 zum Gespräch. Der Mitschnitt ist abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=iOFGscbGlqI&feature=share. DSLV ab 4:46:30 und 6:28:10.
Eingeladene Teilnehmende waren u.a. der DOSB, der Landessportverband, Verbände und Vereine, Vertreter der Hochschulen und der kommunalen Landesverbände, des Kinderschutzbundes und der Deutsche Sportlehrerverband.
Die anwesenden Vereine und Verbände beschrieben Auswirkungen auf alle Ebenen – vom Hochleistungssport mit Olympiavorbereitung bis in den Breitensport der Vereine.
Als Vorsitzender des DSLV S-H stellte Achim Rix einleitend trotz aller Gemeinsamkeiten der pandemiebedingten Probleme den entscheidenden Unterschied zwischen Vereinssport und Sportunterricht heraus: Nur der Sportunterricht bewegt alle Kinder und Jugendliche (normalerweise)! Denn durch die Einschränkungen zur Pandemieeindämmung sind die Fachanforderungen Sport zurzeit ausgesetzt, Sportarten mit Körperkontakt sind untersagt und unzureichende Belüftungsmöglichkeiten von Turnhallen verhindern mancherorts ihre Nutzung. Zusätzlich wurde eine Beschränkung auf die „Kernfächer“ für den Präsenzunterricht empfohlen – mit negativen Auswirkungen auf das Fach Sport, dass dadurch nicht unterrichtet wurde.
Achim Rix formuliert drei Perspektiven für den Sportunterricht:
- Sportunterricht erreicht alle Kinder und Jugendliche. Nur der schulische Sportunterricht ist Teil der Lebenswelt aller. Dadurch ergibt sich die Chance insbesondere die vulnerablen gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen, die darüber hinaus häufig keine Berührungen mit dem organisierten Sport haben. Nach der Pandemie sollte der Sportunterricht seine Angebote ausweiten können. Dabei muss der anknüpfende Übergang in den Vereinssport optimiert werden.
- Kernfächer von anderen zu unterscheiden ist aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive fragwürdig. Gerade die positiven Effekte von Sport auf die Gesundheit und das Selbstkonzept sind hinreichend wissenschaftlich belegt und bedürfen einer Stärkung.
- Auch SportExtra als aktuelles DSLV-Projekt für Perspektivschulen zur Förderung von Resilienz und als Nahtstelle zum Vereinssport für Kinder und Jugendliche liegt Corona bedingt brach. Die mit diesem Konzept verbundene Förderung der alltagsmotorischen Grundfertigkeiten von Erstklässlern und die Förderung von Resilienz durch die Entwicklung von Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Eingebundensein und Sinnkonstruktionen sollte aus Sicht des DSLV zum Sommer einen Neustart erfahren können. Die Zusage hierzu sowie zur Erweiterung durch Einbeziehen weiterer Perspektivschulen steht noch aus.
Insgesamt herrschten in der Videokonferenz, trotz aller frustrierenden und kräftezehrender Einschränkungen im Sport, eine positive Stimmung und Bereitschaft zur bereichsübergreifenden Zusammenarbeit. Immer mit dem Fokus möglichst viele für das Sporttreiben zu gewinnen!